Es war einmal ein mürrisches Pony. Wenn es hoch sprang, gefiel ihm seine Weite nicht. Wenn es weit sprang, dann gefiel ihm seine Höhe nicht. Und wenn beides mal gleichzeitig gut war, dann war das Pony mit seiner Haltung während des Sprunges unzufrieden.
Gestern trabte das Pony nach Neustadt, um sich auf dem dortigen Parcours zwei Tage lang mit den kräftigsten Sprung- und Rennpferden aus ganz Rheinland-Pfalz und dem angrenzenden Saarland zu messen. Und wie durch eine Fee verzaubert, legte unser Pony sämtliche Selbstzweifel ab und trabte allen Heißblütern davon, denn die ausgewachsenen Tiere blieben allesamt im Morast stecken. Heute jagten die Rennpferde unserem Pony hinterher und versuchten verzweifelt dieses einzuholen. Doch unser Pony schien heute die Flügel eines Pegasus zu tragen, hielt seine Verfolger auf Distanz und gewann das Rennen für sich.
Wir gratulieren unserem Pegasus-Pony zum Gewinn des Großen Preises des Verbands Rheinland-Pfalz/Saarland.

Ergänzungen des Siegers:
Danke für den tollen, witzigen Bericht Flo!

Ich selbst kann eigentlich nicht glauben, was in den 2 Tagen passiert ist. Ich weiss, dass ich in der Lage bin, auch mal eine gute Runde spielen. Der erste Tag war meines Empfinden auch schon am Limit, da ich kein Fahnenjäger bin und meine Eisenschläge zu unpräzise sind und ich oft bei Par 3 Teeshots verkrampfe. Ein einziges Birdie, der Angsthasen-Double auf dem „über das Schilf Par 3“, aber dafür konstanter Driver, der fast immer die richtige Stelle auf dem Fairways traf, hielten mich im Spiel und liessen mich viele Pars sammeln. Ich hätte gerne mein Gesicht gesehen, als die nette Sekretärin am Counter meine Scorekarte tippte und sagte: „Glückwunsch, Sie sind der Leader im Clubhaus!“ Und das obwohl, die richtig guten Handicaps schon drin waren.
Und da ich ja nicht der Kämpfertyp bin, der gemäss meiner magischen 4 Worten „einen Scheiß muss ich“, sagt, ich will jetzt gewinnen und der Körper gehorcht, kann ich nicht locker aufspielen. Also mit dem Gedanken im Hinterkopf, geil als letzter in Tag 2 zu starten und zu wissen dass alle mich verkrampft jagen werden, obwohl ich ja nicht gewinnen wollte/musste, hatte ich nur eine Devise: Locker aufspielen, Spass haben, positiv denken und im Gefühl, dass die zweite Runde, wie oft bei den CM nicht gut ist, und einer wird schon gut aufspielen und mich einfangen. Pustekuchen! 🙂 Nach wiederum soliden Start mit 3 Pars, einem Double und einem überraschenden Birdie nach einem famosen Rescue 4 an den Stock auf dem ersten Par 3, ging ich mit 2 weiteren Bogeys mit 3 über auf die 10. Bisher alles nach Plan dachte ich, die schweren Löcher kommen noch, einfach noch ein paar Pars spielen und erhobenen Hauptes heim kommen. Nach glücklichem Drive auf der 10 fiel sogar noch ein Birdie. Der gelungene Pitch, der es ermöglicht hat, hat wohl die Lawine los gertreten. Nach Hammer Drive ins verengt werdende Fairway an der 11, Mörder- PW an den Stock gleich noch ein Birdie nachgelegt. Dann wieder das Schilf Par3…, diesmal gutes Eisen, überzeugender bergab Chip zum schenken. Es folgten ein solides Par und als ich dann auch mal den Weg unter die Bäume zu machen hatte, auf 110 m Entfernung raus chipte, jagte ich das darauf folgende Eisen an den Stock zum Par-Save. Das einzigste Zittern der Runde auf der 15, nach getopptem Rescue-Drive, und gehacktem Rescue hinterher. Hier stand die Entscheidung, angreifen oder vor die Fairwaybunker vorlegen. Mit Blick auf das Ergebnis entschied ich mich für das Vorlegen und nahm einfach das Bogey in Kauf. Mit 2 über fing 3 Loch vor Schluss jetzt endgültig der Kopf an , sich zu melden und das Karuessell fing sich an zu drehen…! Mit einem gezitterten Eisen 9 über das Wasser Par 3 und überraschendem 5m Birdie-Put wusste ich das erste Mal, dass ich es schaffen konnte. Im Kopf denkt man dann schon , wenn ich das rein bringe, müssen die anderen mit dem Rückstand aus Tag eins schon unter Par spielen. Dann schiessen einem Gedanken in den Kopf, wie was sag ich bei der Siegerrede! Total bescheuert , denn „it´s not over, until it´s over. Was tun an der 17??? Vor den Graben vorlegen und vom Tee aus auf Sicherheitsbogey gehen oder wie an Tag 1 mit Driver Augen zu und durch die Schneise? Die Entscheidung fiel auf Angriff, weil der Driver zu 90% 2 Tage mal sicher war. Somit wieder mit einem guten Eisen und 2 Put Par gespielt. One hole to go! Ein guter Abschlag noch, bitte bitte dachte ich und drauf auf die Murmel…! Linke Fairwayseite, Sicherheitseisen Mitte Grün, ob dann 2 oder drei Puts war ja dann auch egal, weil die Hände schon bisschen zitterten. Da aber Annette, Karsten und einige andere am Grün standen, wollte ich mir aber auch keine Blöße geben. Par gesichert. Und relativ sicher, mit einer unglaublichen 1 über Par den Pot geholt zu haben.
„Adrian……, ich hab es…“, rief Rocky Balboa in meinem Kopf! Das Adrenalin schiesst hoch, die Anspannung fällt ab…, erste Glückwünsche – RAUSCH! Aber noch keine Sicherheit. Das erneute „Glückwunsch“ der Sekretärin war dann die Sicherheit. Und das wiederum mit der besten Runde des Tages. Letztendlich war es nicht mal annähernd knapp, 5 Schläge Vorsprung für einen Hcp 6 Hacker wie mich sind schon eine Ohrfeige an die restlichen Cracks.

Ich weiss bis jetzt, mit einem Tag Abstand, immer noch nicht, wie ich das bewältigen konnte, so gute Schläge ausgepackt habe, dem Druck, allein schon der von mir selbst, stand zu halten und das Ding heim zu fahren. Ich glaube, einige der anwesenden Herren haben schon doof geschaut, als sie das Ergebnis gehört haben:-)


Ich wünsche mir selbst, dass mich dieses Erlebnis reifen lässt, die Erkenntnis, dass es doch mit positiver Einstellung einfacher ist, gut zu spielen, mir selbst mehr zu verzeihen und vor allem zu vertrauen…und dadurch öfter solche Leistungen abrufen zu können. Die Schorlejäger unter den Zocken freuen sich eh schon auf den Winter…
Sorry für die lange Ergänzung, aber das musste einfach alles mal raus….
AGGI